Die Lehre vom TUN®
Geld – das Symbol für Werte
Geld will fliessen und gut behandelt werden
Fast gleichzeitig mit seinen Brüdern erblickte Alby das Licht dieser Welt. Seine Brüder sahen alle genauso aus wie er selbst. Zu unterscheiden waren sie nur durch die kleine Zahl in der linken oberen Ecke. Die grosse Zahl war bei all seinen Brüdern, die mit ihm zugleich aus der Druckerpresse kamen, eine . Auch die Bilder auf beiden Seiten waren bei allen Scheinen, die die Maschine zusammengebündelt hatte, gleich. Alby fühlte sich zwischen seinen Brüdern wohl und geborgen. Zusammen begannen sie ihren Weg ins Leben.
Mit einem gepanzerten Auto, gut verpackt, fuhren sie gemeinsam mit vielen anderen Geldbündeln in eine Bank in die grosse Stadt. Unter strenger Bewachung trug man sie in einen Raum, dessen schwere dicke Tür sich hinter ihnen schloss.
Da lagen sie nun. Sorgfältig aufgestapelt. Alby begann unruhig zu werden. wandte er sich an seinen Bruder. Bengy räkelte sich schlaftrunken. Alby aber konnte nicht schlafen. Er war voller Erwartung und Tatendrang.
Im Tresorraum ging das Licht an. Der Bankdirektor und einige Mitarbeiter gingen auf die Stelle zu, an der Alby mit seinen Brüdern lag. rief Alby aufgeregt. Doch es schien ihn niemand zu hören. Das Licht erlosch, und wieder war um Alby Dunkelheit und Stille. Immer unbehaglicher wurde ihm das Warten. Seine Brüder murrten ebenfalls.
Am nächsten Tag endlich nahm eine adrette Dame sie vom Stapel und mit in den Bankraum. Hier löste sie die Banderole und legte die Brüder in ein Fach am Schalter. , jubelte Alby. Alle Brüder raschelten in froher Erwartung. Bruder Canzy wurde als erster aus dem Fach genommen.
Herr Lurching nahm Canzy und stopfte ihn in seine Manteltasche. Canzy erhielt seine ersten Falten. Was wohl Herr Lurching mit ihm vor hatte?
Alby und Bengy traten ihre Reise gemeinsam an. Frau Schulz nahm die Scheine vom Banktresen und verstaute sie sorgfältig in ihrer Geldtasche. Dabei lächelte sie Alby und Bengy an. Sie nahm ihre beiden Kinder an die Hand, stieg ins Auto und fuhr zum Supermarkt. Sie bezahlte für den Korb mit Lebensmitteln mit Bengy. Bengy war damit zufrieden, der Tausch war für ihn in Ordnung.
Alby blieb in der Geldbörse der Hausfrau. Sie nahm ihn mit in das grosse Kaufhaus. So kam es, dass sich Alby in der Kasse der Kinderabteilung wiederfand. Er wurde gegen Kinderschuhe und einen schicken Anorak getauscht. Am Abend befand er sich wieder im Banktresor. Er war immer noch schön glatt und strahlend. Canzy lag auch hier, doch wie sah er aus? Herr Lurching hatte ihn auf der Strasse verloren, als er sein Taschentuch aus der Manteltasche zog. Der Wind wehte Canzy in eine Pfütze, dann erfassten ihn Autoreifen und nahmen ihn ein ganzes Stück mit. Eine alte Dame hob ihn auf, obwohl er so schmutzig und zerzaust aussah. Sie trug ihn zur Bank und tauschte ihn gegen einen neuen Schein ein. Canzy lag nun bei den Scheinen, die aussortiert waren und in den Schredder kommen sollten. Traurig war er. Sein Leben als Geldschein war zu Ende, kaum dass es begonnen hatte.
Am nächsten Tag gelangte Alby wieder in den Schalterraum. Ein alter Herr erhielt ihn, weil er einen Scheck einlöste. Sorgfältig verstaute er Alby und seine Brüder und strich sanft mit der Hand über die glatten Scheine. Das gefiel Alby, und er fühlte sich unwahrscheinlich wohl.
Der alte Herr trug das Geld nach Hause, legte es vor sich auf den Tisch und zählte die Scheine nach. Dann trug er eine Zahl in ein Buch ein. Dabei lächelte er. Er legte die Scheine ausgebreitet wie ein Fächer auf den Tisch. Er nahm drei Scheine in die Hand: Er beschriftete einen Umschlag und legte die Scheine hinein. Sie wanderten in den nächsten Umschlag. Alby war bei den Scheinen, die noch auf dem Tisch lagen. Das gefiel Alby. Alle drei Umschläge legte der alte Herr in eine verschliessbare Schublade und ging dann schlafen.
Alby hatte in dieser Nacht die wundervollsten Träume. Zum erstenmal hatte er das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Er sollte wachsen können.
In der Bank füllte der alte Herr ein Formular aus und reichte es mit den Scheinen über den Tresen. Alby hatte den Eindruck, dass ihm der freundliche alte Herr zum Abschied noch einmal zublinzelte. Alby fühlte sich wohlig und war ganz stolz. Dieses Gefühl hielt noch lange an.
In seinem Fach traf er auch Bengy wieder. Sein Weg hatte ihn von der Kasse im Supermarkt als Wechselgeld für einen grossen Schein in die Tasche von Frau Pohlmeyer gebracht. Sie verschenkte das Geld an ihren kleinen Enkel Markus. , hatte sie dem Kleinen zugeflüstert. Markus freute sich ungemein. Das freute auch Bengy.
Doch Bengy wurde kein Fahrrad. Markus kaufte sich dafür Kaugummi und ein Comic-Heft. Das Restgeld stopfte er in seine Schultasche. Bengy war enttäuscht.
Der Zeitschriftenhändler nahm die Scheine am Abend aus der Kasse. In einer Plastiktüte trug er sie in seine Wohnung. Seine Frau mahnte an, dass sie doch endlich die neuen Schuhe kaufen möchte, die sie in der Auslage gesehen hat. Der Zeitschriftenhändler murrte. Die Frau liess nicht locker: Dabei strich sie ihrem Mann zärtlich die Wange. Der Zeitschriftenhändler gab nach. Er nahm Bengy und einen weiteren Schein aus der Plastiktüte und gab die beiden seiner Frau. Triumphierend nahm sie die beiden entgegen und belohnt ihren Mann mit einem flüchtigen Kuss auf die Stirn. Bengy war bei dieser Szene etwas beklommen zumute.
Alby hatte gerade noch Zeit, ihm von seinen Erlebnissen mit dem alten Herrn zu berichten, da wurde er auch schon ergriffen und über den Tresen gereicht. Hastig verschwand er in einem Portemonnaie. Wofür werde ich wohl dieses Mal eingetauscht, fragte er sich? Der junge Mann, der Alby von der Bank geholt hatte, bezahlte mit ihm sein neues schnelles Motorrad. Auch gut, sagte sich Alby, wenn es ihm so wichtig ist, so ist das in Ordnung. Kurz war seine Reise diesmal gewesen, denn Bengy lag immer noch im Fach des Bankschalters.
Da kam Herr Knurrig aufgeregt an den Bankschalter. Aus seiner Tasche zog er einen zerschlissenen Beutel, aus dem lauter kleine Teile von Geldscheinen fielen. «Meine Ersparnisse…meine ganzen Ersparnisse! Alles ist kaputt! Ich habe mir all die Jahre nichts gegönnt. Jeden Schein habe ich in den Sack unter meine Matratze gesteckt. Nun kam ich aus dem Krankenhaus – und sehen Sie selbst. Alle Scheine sind zerfressen. Können Sie mir die kaputten Scheine in neue umtauschen?» Die Kassiererin schüttelte den Kopf. Herr Knurrig stand fassungslos vor seiner ganzen Barschaft. Auf sein altes Jackett rollten die ersten Tränen. bangten Alby und Bengy. Sie hatten Glück. Die Kassiererin konnte Herrn Knurrig das Geld noch nicht auszahlen. Die Geldscheine müssen in einer anderen Abteilung geprüft werden, und das dauert ein paar Tage.
, rief Alby aus. Richtig. Er war es. wurde er von der Kassiererin gefragt. , antwortete der Herr.
Schmunzelnd nahm der Herr die vielen Scheine, darunter auch Alby und Bengy, entgegen. Zu Hause legte er sie wieder vor sich auf den Tisch und betrachtete sie liebevoll. Alby stupste Bengy an und flüsterte ihm zu:
Was könnte der alte Herr vorhaben? Könnte es sein, dass die Frau Schulz mit den zwei kleinen Kindern seine Enkelin ist? Nehmen wir es einmal an. Schreiben Sie die Geschichte weiter!
Das Wesen des Geldes
Was ist eigentlich Geld? Ein Zahlungsmittel, würden Sie definieren? Keine Angst, es folgt jetzt keine Erklärung, wie das Geldwesen eines Staates oder einer Staatengemeinschaft funktioniert. Das wäre ermüdend. Alles andere, was mit Geld zu tun hat, beschäftigt die Menschen sehr intensiv, seitdem es das Geld gibt. Sie und mich inbegriffen. Ohne Geld wäre der weltweite Handel, so wie wir ihn heute kennen, nicht möglich. Stellen Sie sich vor, Sie müssten im Supermarkt mit Naturalien bezahlen. Was wäre da an der Kasse los? Gäbe es überhaupt eine Kasse? Es wäre eine aufwendige Prozedur, denn der Wert Ihrer Tauschobjekte müsste eingeschätzt werden, um einen gleichwertigen Gegenwert zu erhalten. Kurz und gut, wir würden leben wie in Urzeiten. Geld beschleunigte die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.
Stellen wir also die Frage nach dem Wesen des Geldes. Es ist etwas Lebendiges. Geldströme müssen fliessen, Geld braucht Bewegung. Geld geht dorthin, wo es gut behandelt wird und sich vermehren kann. Für sich allein gesehen, ist Geld eigentlich nichts. Sein Wert wird bestimmt durch die Dinge, für die Sie es eintauschen können. Es ist der Nutzen, den Sie daraus ziehen. Zuallererst ist Geld der Gradmesser für Ihre erbrachte Leistung, den Nutzen den Sie dafür boten. Es ist noch mehr, es ist eine messbare Grösse für Ihren Erfolg.
Der Wert des Geldes unterliegt Schwankungen. Das können Sie an den Fieberkurven der Börsen ablesen. Richtig nachvollziehbar, warum das so ist, ist dies meist nur für Börsianer. Was als grosse Geldsumme gilt, ist relativ. Vor 30 Jahren war der Wert des Geldes ein anderer als heute (im Verhältnis Verdienst und Preise). Wer ein gut gepolstertes Bankkonto sein eigen nennt, betrachtet eine Summe anders als ein Berufsanfänger nach der Ausbildung. Die persönliche Einstellung zum Geld bestimmt die Bewertung ebenso.
Behandelt ein misstrauischer Geizhals, der sein Geld im Sparstrumpf über seinem Bett hängen hat, das Geld gut? Er sperrt es ein, es vermehrt sich nur scheinbar. Doch zu welchem Preis? Dieser Mensch hat stets den Mangel vor Augen. Es ist sein Verhältnis zum Geld. Nicht sein Wert ist für ihn das Wichtige, es ist die blosse Zahl, die in seinem Besitz ist. Wem es Freude macht, so mit Geld umzugehen, der soll es eben auf diese Weise tun. Der schlesische Dichter Logau spöttelte in einem seiner Werke so darüber:
Seit alters her gibt es im Volksmund viele Sprüche, die sich mit dem Geld befassen.
Kaiser Nero soll einmal geäussert haben: , als er seine Senatoren davon überzeugen wollte, einen Obolus für die Benutzung der öffentlichen Bedürfnisanstalten zu erheben. Da hatte er wohl recht, auch wenn in späteren Zeiten der Spruch seinen Sinn, besser gesagt Hintersinn, geändert hat. Die Reihe der überlieferten Sprichworte lässt sich fortsetzen, bei manchen weiss niemand so recht, wann sie entstanden sein mögen. Die Redewendung stammt aus einer Zeit, als Geld in der Schankwirtschaft auf eine Marmorplatte geworfen wurde, um die Echtheit der Münzen festzustellen. Um eine total verfahrene Situation zu entschärfen, . Shakespeare liess seine Frau Fluth in den sagen: Lichtenberg stellte fest: Knigge lehrte in seinem Benimmwerk: Der Römer Cicero meinte: Welcher Spruch zum Leitspruch in Sachen Geld gemacht wird, hängt vom Verhältnis dazu ab. Eine verbreitete Haltung drückt dieses geflügelte Wort aus: Der Neider sagt: Der Zauderer meint: Der Heimlichtuer steht auf dem Standpunkt: Es gibt auch Menschen, die sagen
Ich wandle diesen Spruch ab und sage:
Wie verhält es sich mit Ihrer persönlichen Einstellung zum Geld?
Welche Bilder zaubert Ihr SEPP hervor, wenn Sie an den Begriff denken?
Welches Bild bringt Ihr SEPP zuerst? Dieses Bild zeigt Ihre Grundeinstellung.
Ihre Erfolge im Beruf haben gezeigt, dass Geld für Sie einen bestimmten Stellenwert, eine Bedeutung hat.
Wie definieren Sie diese Bedeutung? Ist Geld für Sie so etwas wie ein Freund?
Geld ist ein Teil Ihrer Motivation, aktiv zu werden. Geld schafft Ihnen die Voraussetzung zur Entfaltung Ihrer Persönlichkeit, zu Ihrer Selbstverwirklichung, für Glück und Harmonie in der Familie, zum Wohlfühlen. Ihr Wohlbefinden hängt ab von der Qualität Ihrer Wohnung, Ihrer Kleidung, den Reisen, die Ihnen mit Ihrem Etat möglich sind, und dem, was Sie zu Ihrer Gesunderhaltung tun können (Fitness, Ernährung, Kuren usw.). Ihr Lebensgefühl wird ausserdem davon beeinflusst, ob Sie sich ab und zu mal etwas Besonderes leisten, oder ob Sie Ihren Kindern eine optimale Ausbildung ermöglichen können. All das stärkt Ihr Selbstwertgefühl.
Der amerikanische Psychologe Maslow hat alle diese Bedürfnisse in der Reihenfolge ihrer Befriedigung in einer Pyramide zusammengefasst.
Selbst-verwirklichung
Bedürfnisse des Ichs
Bedürfnisse nach sozialen Kontakten (Zuwendung)
Bedürfnisse nach Sicherheit (Geborgenheit)
Bedürfnisse des Körpers (Nahrung, Schlaf, Fortpflanzung)
Erst wenn die Grundbedürfnisse, wie Essen und Schlafen, befriedigt sind, gewinnt das Bedürfnis nach Sicherheit an Dringlichkeit. Einem Menschen, der 36 Stunden nicht geschlafen hat, ist es egal, wo er seinen Platz zum Schlafen findet; und sei es unter einem Baum auf weichem Moos. Ist dieses Bedürfnis erfüllt und hat er Nahrung aufgenommen, sucht er nach Sicherheit und Geborgenheit. Bei den Urmenschen waren dies eine Höhle, die vor wilden Tieren schützte, und die Sippe. Für uns sind es Wohnung und Familie. Sind diese Bedürfnisse zufriedengestellt, folgt der Wunsch nach sozialen Kontakten, nach Freunden, einem Bekanntenkreis und nach Betätigung in einem Verein oder einer politischen Organisation. Viele Menschen sind zufrieden, wenn die Bedürfnisse bis zu diesem Grade abgedeckt sind. Die nächste Stufe ist die des äusseren Ichs. Das, was der Mensch nach aussen darstellt, wird in dieser Stufe wichtiger. Es ist der Wunsch nach Anerkennung und Bedeutsamkeit. Nur wenige Menschen streben nach der Erfüllung des Bedürfnisses nach Selbstverwirklichung. Es sind die Bedürfnisse des inneren Ichs. Wie dieses Bedürfnis erfüllt wird, ist von Mensch zu Mensch so verschieden, wie Talente und Begabungen verschieden verteilt sind. Ihre eigenen Stärken weiterzuentwickeln, Ihr eigenes Talent durch Fleiss zur Entfaltung bringen, Ihre Erfolge sind der Weg zur Spitze dieser Pyramide.
Die einzelnen Stufen der Pyramide bauen aufeinander auf. Beim Erklimmen hilft Ihnen Ihr Geld, wie ein Freund. Wir haben festgestellt, dass das Geld sehr viel für Sie tut. Was tun Sie für Ihr Geld?
Sie erbringen dafür hohe Leistungen, erwirtschaften einen Nutzen. Jawohl, das ist richtig – aber nur die eine Seite der Medaille. Ich möchte deshalb meine Frage an Sie anders stellen:
Wie gehen Sie mit Ihrem Geld um?
Behandeln Sie Ihr Geld wie einen Freund? Sind Sie gut zu ihm?
Sowenig, wie Sie mit einem Freund leichtfertig und gedankenlos umgehen, sollten Sie es auch mit Ihrem Geld handhaben. Von Ihren Freunden denken Sie nur das Beste, sie schätzen sie. Denken Sie auch so von Ihrem Geld, halten Sie Freundschaft mit ihm!
Mit Freunden sprechen Sie, teilen ihnen mit, warum Ihre Freunde für Sie wichtig sind. Sagen Sie das auch dem Geld!
Sie fühlen sich durch Ihre Freunde in Ihrem Selbstwertgefühl bestätigt. Dieses Gefühl stärkt auch das Geld in Ihrem Besitz. Teilen Sie Ihrem Geld mit, was es für Sie so wertvoll macht!
Nehmen Sie Ihr Geld entgegen, so begrüssen Sie es herzlich und umarmen es in Gedanken, wie einen Freund.
Ihre Freunde haben Bewegungsfreiheit. Sie lassen sie wieder gehen, weil Sie wissen, dass sie zu Ihnen zurückkehren werden. Sie verabschieden sich von Ihren Freunden mit den Worten: oder Lassen Sie Ihrem Geld ebenfalls diese Bewegungsfreiheit, nur so kann es Ihnen Freundschaftsdienste erweisen. Vertrauen Sie darauf, dass es zu Ihnen als Freund zurückkehrt und weitere Freunde (Geld) mitbringt.
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